Baunscheidverfahren

Renaissance einer naturheilkundlichen Therapieform

– das Baunscheidverfahren

Uralte Erkenntnisse der Naturvölker und der Medizin des Mittelalters haben gezeigt, dass Hautreizverfahren wirkungsvolle Heilvorgänge hervorrufen können. Vor allem bekannt sind das Schröpfen, die Akupunktur und das von Carl Baunscheidt (1809-1872) entwickelte und nach ihm benannte Heilverfahren: die Hautnadelung mit dem „Lebenswecker“.

Mit Hilfe dieses Instrumentes wird die Haut mit einem Nadelkopf genadelt. Die Eindringtiefe der Nadeln ist nur oberflächlich und wird abhängig von der individuellen Hautbeschaffenheit des Patienten eingestellt. Es entstehen kleine Öffnungen in der Epidermis. Die Oberhaut wird aufgelockert, die Hautdurchblutung wird gesteigert und infolgedessen erhöht sich die Nerventätigkeit. Es kommt zur gewünschten Rötung. Die Nadelung selbst, berichten die Patienten, sind kaum bis nicht schmerzhaft.

Danach werden die genadelten Stellen mit einem Hautreizöl eingerieben. Dieses bewirkt eine Quaddelbildung, wonach die Haut wie genesselt aussieht, ähnlich wie nach Kontakt mit Brennnesseln. Die Rötung zeigt die Mehrdurchblutung und die kleinen Schwellungen eine Anregung des Lymphsystems an. Der Körper führt im Bindegewebsraum abgelagerte „Schlacken“ (Eiweiße, Harnsäure, Harnstoff Schwermetalle wie Blei, Quecksilber u.ä.) über diese entstandenen Öffnungen nach außen. Das ist Ziel ist, Giftstoffe auszuleiten ohne neue Toxine in den Körper zu bringen.

Daher stammt der Begriff einer „Ausleitungstherapie“. Die bekannten Ausleitungsorgane Leber, Nieren, Darm und Lunge werden somit unterstützt und über die entsprechenden Reflexzonen der Hautareale selbst aktiviert. Nach der Behandlung kommt es oft zu einer Allgemeinreaktion des vegetativen Nervensystems mit dem Gefühl einer Entspannung und eines wohligen Wärmegefühls im Organismus.

Die Quaddeln können 12 bis 24 Stunden andauern und haben keine Nebenwirkungen. Wichtig ist, sich warm zu halten und Zugluft zu vermeiden. Zusätzlich kann eine örtliche Wärmebehandlung durch das Auflegen eines z.B. Dinkelkissens den Therapieerfolg steigern.

Viele chronische Erkrankungen, die mit Schmerzen einhergehen, werden regelmäßig mit Schmerzmitteln therapiert, die wiederum selbst die Entgiftungsorgane Leber und Niere belasten. Insbesondere bei Erkrankungen wie Gelenkrheuma, Arthrose, Gicht, Muskelschmerzen, Hexenschuss, Hautkrankheiten, Narben und Sehnenentzündungen setze ich die Baunscheid-Therapie verstärkt in meiner Praxis ein.

Patienten, die gerinnungshemmende Medikamente zu sich nehmen, sind von dieser Therapie ausgenommen. Bei Personen mit Kreislaufschwäche ist eine zurückhaltende Anwendung geboten. Daher empfehle ich ihnen, sich vor der Baunscheidt-Therapie ausführlich über Nebenwirkungen und Risiken zu informieren.

Ihre Heilpraktikerin

Cäcilie Zabolitzki

 

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